Kindesentführungen, Lieferwagen & Co. – Was wirklich gefährlich ist!!!

Immer wieder liest man Schlagzeilen oder hört auf dem Schulhof besorgte Gespräche über verdächtige Lieferwagen: „Ein Kind wurde beinahe entführt!“ – Die Panik verbreitet sich schnell, WhatsApp-Gruppen laufen heiß, Kinder dürfen plötzlich nicht mehr allein zur Schule gehen.

Aber wie real ist diese Gefahr wirklich? Und worauf sollten wir als Eltern und Bezugspersonen den Fokus legen?

Fakt ist: Die meisten Gefahren für Kinder kommen nicht von Fremden – sondern aus dem näheren Umfeld.

Laut dem Bundeslagebild „Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen 2023“ hatten nur 17 % der Täter keine vorherige Beziehung zum Kind. Das bedeutet: In 83 % der polizeilich erfassten Fälle bestand ein bekanntes Verhältnis – oft familiär oder aus dem sozialen Umfeld.

Ebenso Fakt ist: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind in Deutschland von einer fremden Person entführt wird, ist äußerst gering. Laut der Initiative Humanium sind Fremde für weniger als 1 % der Fälle vermisster Kinder verantwortlich – über 90 % der Entführungen erfolgen durch Elternteile.

Was Täter wirklich suchen

Studien und Täteraussagen zeigen deutlich: Täter suchen gezielt nach verletzlichen Kindern:

  • Kind wirkt ängstlich oder unsicher
  • Familiäre Strukturen sind instabil oder belastet
  • Kind hat Schwierigkeiten, über Gefühle oder Grenzen zu sprechen
  • Kaum Bezugspersonen, die aktiv hinschauen

3 Empfehlungen, die Kinder wirklich schützen

1. Einen sicheren Hafen zu Hause schaffen
Kinder brauchen liebevolle, präsente Bezugspersonen. Eltern, die zuhören, Gefühle ernst nehmen und klare Grenzen setzen, schaffen Schutz und Orientierung.
Vertrauen ist der beste Schutzschild – immer!
2. Selbstbewusstsein stärken
Ein Kind, das „Nein“ sagen kann und seine Meinung kennt, sendet eine klare Botschaft nach außen: „Mit mir nicht!“
Selbstbehauptungstrainings, Resilienzförderung und kindgerechte Gewaltprävention helfen – und machen stark fürs Leben.
3. Wachsame Begleitung statt Helikopter-Modus
Kinder brauchen echte Aufmerksamkeit, nicht Dauerüberwachung. Wer sein Kind gut kennt, erkennt kleine Veränderungen und fragt nach – ruhig, liebevoll und präsent.

Fazit

Echte Prävention beginnt nicht bei Lieferwagen – sondern bei uns, im Alltag mit unseren Kindern. Mit offenen Gesprächen, einer stabilen Beziehung und der Fähigkeit, auch Unangenehmes anzusprechen.

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